DanceMap
DanceMap: Innovative Strategien zur Erhaltung und Förderung des Kulturerbes Tanz in Europa und darüber hinaus
Aufgrund seiner Immateralität läuft das europäische Tanzerbe des 20. Jahrhunderts Gefahr, verloren zu gehen. Werke, die nicht mehr aufgeführt werden – selbst aus der jüngeren Vergangenheit – geraten schnell in Vergessenheit, da das Wissen über ihre Weitergabe in den Händen weniger, oft weit verstreut arbeitender Künstler:innen und Expert:innen liegt.
DanceMap ist eine wegweisende dreijährige Forschungsinitiative mit dem Ziel, eine nachhaltige grenzüberschreitende Strategie zur Bewahrung und Förderung des immateriellen Kulturerbes Tanz zu entwickeln. Das Projekt wird mit knapp 4 Millionen Euro von Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung & Innovation, gefördert. DanceMap ist Teil des Forschungsclusters „Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft“ und versteht sich als Karte („Map“) im geografischen Sinne, die der Bestandsaufnahme und Sichtbarmachung von Tanzarchiven, Sammlungen, Wissenszentren und Initiativen zum europäischen Tanzerbe dient. Gleichzeitig steht DanceMap für die Idee der „Map“ als Fahr- oder Aktionsplan für bessere politische Rahmenbedingungen zum Schutz und der Förderung des Tanzerbes auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene.
Als Koordinator des Projekts leitet Bureau Ritter ein interdisziplinäres Konsortium aus sechzehn Forschungszentren, Universitäten, Tanzarchiven, Kulturorganisationen, Experten und Expertinnen aus zehn Ländern. Gemeinsam arbeiten sie an effektiven und nachhaltigen kulturpolitischen Lösungen für das europäische Tanzerbe. Das Projekt verbindet wissenschaftliche Forschung mit künstlerischer Praxis, Vermittlungsarbeit, data science und Kulturpolitik.
Tanz steht für Werte, die in unserer Gesellschaft oft vernachlässigt oder wenig geschätzt werden: Er ist eine kollaborative, nicht logozentrische, körperlich geprägte Kunst, die menschliche Geselligkeit widerspiegelt und oft mit Weiblichkeit und Queerness assoziiert wird. Dies hat u.a. dazu beigetragen, dass der Tanz im Vergleich zu anderen Kunstformen einen niedrigeren Status genießt und in der Regel weniger finanzielle Unterstützung erhält. Ein zentrales Forschungsanliegen des Projekts ist es, das Potenzial des Tanzes als Träger von europäischen Werten wie Fortschrittlichkeit, Diversität und Inklusion herauszuarbeiten. Ziel ist es, den Tanz als Modell und Fallstudie für andere Formen des immateriellen Kulturerbes in den Common European Data Space for Cultural Heritage (ECCCH) aufzunehmen.
Die Projektpartner sind:
Bureau Ritter (Berlin, DE) als leitender Partner
C-DaRE (Centre for Dance Research) der Coventry University (Coventry, UK)
University of Antwerp (Antwerpen, Belgien)
Motion Bank, Hochschule Mainz (Mainz, DE)
Deutsches Tanzarchiv Köln (Köln, DE)
STUK House for Dance, Image and Sound (Leuven, Belgien)
Culturgest (Lissabon, Portugal)
Noa Eshkol Foundation (Tel Aviv, Israel)
Station Centre for Contemporary Dance (Belgrad, Serbien)
Lokomotiva Centre for New Initiatives in Arts and Culture (Skopje, Nordmazedonien)
Nomad Dance Academy Slovenia (Ljubljana, Slowenien)
Nomad Dance Academy Croatia (Zagreb, Kroatien)
Brain Store Project (Sofia, Bulgarien)
Rosas (Brüssel, Belgien)
Culture Concepts (Berlin, DE)
Goethe-Institut – Assoziierter Partner (DE)
Kontakt
Projektleitung
Lisa Marie Bowler
info(at)dancemap.eu