Gender Equality Plan & Equality Policy
Die gemeinnützige Kulturorganisation Bureau Ritter versteht sich als eine nachhaltige, divers denkende und inklusiv arbeitende Organisation, die sich in permanenter Weiterentwicklung befindet. Der Gender Equality Plan gehört mit der Equality Policy wesentlich zu unserem Selbstverständnis. Beide sind in der Organisationskultur verankert sowie in der Auswahl des Personals, in der Entwicklung, Förderung und Bezahlung der Mitarbeitenden.
Bureau Ritter konzipiert und realisiert innovative kulturpolitische Strategien am Puls der Zeit sowie nachhaltige Förderprogramme für Kunst, Kultur und Bildung mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Bereich Tanz. In enger Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie anderen Programmpartner:innen haben wir in den vergangenen Jahren erfolgreich mehrjährige Initiativen angestoßen und umgesetzt.
In unseren Projekten und Förderprogrammen bringen wir uns aktiv in den Feldern nachhaltige Strukturförderung, Sichtbarmachung und Bewahrung des immateriellen Kulturerbes Tanz sowie generelle Bewusstseinsbildung zu den strukturellen und personellen Herausforderungen im Bereich Tanz und Kulturpolitik ein.
Die 2015 ins Leben gerufene Initiative Dance On richtet sich speziell gegen die nach wie vor gängige Altersdiskriminierung im Tanz, die in vielen Fällen mit einer festgesetzten Altersgrenze von 40 Jahren einhergeht. Das von Bureau Ritter in diesem Kontext gegründete Dance On Ensemble hat eine Entfristung von Tänzer:innenkarrieren zum Ziel. Dort tanzen vierzehn Profis aus neun unterschiedlichen Nationen, die älter als 40 Jahre sind.
Der Dance On Partizipationsbereich begleitet vermittelnd die Vorstellungen des Ensembles und ermöglicht darüber hinaus Laien ab 60 Jahren eine aktive Teilhabe am Tanz und damit an der Gesellschaft. Wenn wir unseren Fokus auf das Thema Alter setzen, heißt das nicht, dass wir der Perspektive jüngerer Menschen oder im speziellen jüngerer Tänzer:innen keine Bedeutung beimessen. Wir sind vielmehr davon überzeugt, dass Alter ganz generell betrachtet, nicht zu einer Verringerung der Möglichkeiten führen darf.
2015 von Madeline Ritter und Ingo Diehl gegründet besteht Bureau Ritter mittlerweile aus sechzehn Mitarbeitenden. Seit 2016 ist Madeline Ritter alleinige Geschäftsführerin und hat ein Team etabliert, in dem Leitungspositionen paritätisch oder rein weiblich besetzt sind. Alle Teammitglieder sind eingeladen, als Entscheider:innen Impulse für die Weiterentwicklung der Organisation sowie für die Bearbeitung relevanter Themen und Diskurse zu geben.
Mit regelmäßigen Teammeetings, Mitarbeiter:innen-Gesprächen und größeren, oft durch externe Expert:innen moderierten Teamtagen pflegt Bureau Ritter eine produktive Feedbackkultur. Jede:r Mitarbeitende kann Themen für die Teammeetings und -tage setzen, die Moderation alterniert. Bureau Ritter ist damit bestrebt, kontinuierlich einen sicheren und fairen Rahmen bereit zu stellen, der Raum für persönliche oder professionelle Themen schafft. So wird die Teamkultur gestärkt und der vertrauensvolle, offene und sensible Umgang untereinander fortwährend trainiert und gefördert.
Als Gründerin und Mitglied zahlreicher Gremien und Verbände – darunter das 2023 von Bundesfrauenministerin Lisa Paus lancierte spartenübergreifende Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ – informiert Madeline Ritter die Mitarbeitenden regelmäßig über aktuelle Trends rund um Themen wie z.B. Empowerment von Frauen, (Gender-)Diversität, inklusives gesellschaftliches Miteinander, Wert des Alters, Altersdiskriminierung sowie generell über wichtige gesellschaftliche und kulturelle Transformationsprozesse. Die Mitarbeitenden werden ermutigt, sich in kulturpolitische oder themenspezifische Netzwerke einzubringen. Darüber hinaus werden sie aktiv bei fortbildenden Maßnahmen in z.B. gewaltfreier Kommunikation, produktiver Konfliktlösung, diversitätssensibler Sprache, zeitgemäßer Führungskultur oder Arbeitsorganisation unterstützt. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für spezifische Themen zu schärfen, das Verständnis zu vertiefen und neue Fähigkeiten im Team zu entwickeln.
In der Außenkommunikation führt Bureau Ritter diese Themensetzung bewusst fort, beispielsweise durch die Vorstellung von Projekten und Bündnissen, die sich aktiv mit feministischen Perspektiven, Inklusion, positiven Altersbildern und Empowerment auseinandersetzen oder sensible Themen, wie z.B. den Umgang von Tänzer:innen mit ihrer Periode, aufgreifen.
Die Webseite von Bureau Ritter strebt eine gender-inklusive Sprache an und wird momentan hinsichtlich aktueller Standards zur Barrierefreiheit überprüft und dementsprechend überarbeitet. In den Stellenausschreibungen werden marginalisierte Gruppen ausdrücklich ermutigt, sich zu bewerben. Die baulichen Gegebenheiten des Arbeitsortes werden mit Blick auf die eingeschränkte Barrierefreiheit transparent gemacht.
Bureau Ritter ermöglicht eine in großen Teilen eigenständige und flexible Arbeitszeitorganisation und somit u.a. die Berücksichtigung von Elternzeit, Kinderbetreuung oder Familienzeiten, Zeiten für zu pflegende Angehörige oder Arztbesuche sowie Ruhe- oder Ausgleichszeiten je nach Arbeitszeit und individueller Lebenslage.
Die Bezahlung der Mitarbeitenden von Bureau Ritter erfolgt in Anlehnung an den TVöD (Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes). Die Einstufung des Gehalts wird – frei von geschlechtsspezifischen oder anderen ungerechtfertigten Verzerrungen – am Grad der Ausbildung, der individuellen Erfahrung und der Qualifikation gemessen, um Ungleichheiten vorzubeugen. Ziel ist die Etablierung eines Gehaltssystems, das auf objektiven Kriterien beruht, transparent ist und eine größtmögliche Fairness gewährleistet.
Berlin, 6. Februar 2024
Madeline Ritter
(Geschäftsführung und Künstlerische Leitung Bureau Ritter)